Zopfstoffe Teil 2: Drei Beispiele für Bekämpfung von Kosmetikartikeln im Kanal

Zopfstoffe Teil 2 | UmweltJournal (c) Vogelsang

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Verzopfungen: Zerkleinerer beugen vor

Verzopfungen vor und nach der Behandlung durch einen Zweiwellen-Zerkleinerer. (c) Vogelsang

Verstopfungen und Verzopfungen aufgrund von Wisch- und Kosmetiktüchern, Wattestäbchen und Textilien sorgen immer häufiger für Störungen in Kanälen und Pumpsystemen. Und damit für Schäden, die in die Hunderttausende gehen. Im letzten Heft thematisierte das UmweltJournal bereits die Problemstellung. Nun soll mit dem XRipper von Vogelsang eine mögliche Lösung für den effizienten Anlagenschutz vorgestellt werden. Der Zweiwellen-Zerkleinerer konnte in einigen Abwasseranlagen bereits erfolgreich eingesetzt werden – drei Beispiele werden hier vorgestellt:

Beispiel Nummer Eins ist die Evangelische Stiftung Neinstedter Anstalten im Landkreis Harz. Das Sozialwerk kümmert sie sich vor allem um behinderte und psychisch kranke Menschen. Das Abwasser der Neinstedter Anstalten, es fallen stündlich etwa 40 Kubikmeter an, fließt in die öffentliche Kanalisation. Dabei kam es vermehrt zu Störungen bis hin zu Beschädigungen an Pumpen im öffentlichen Abwassernetz aufgrund von groben Verunreinigungen, zum Beispiel durch Kleidungsstücke. Diese konnten durch Etiketten den Neinstedter Anlagen zugeordnet werden. Die ZwV Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz, die das öffentliche Abwassernetz betreut, verpflichtete die Neinstedter Anstalten dazu, die „Störstoffe“ selbst zu beseitigen oder zu zerkleinern. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen entschieden sich diese für die Installation eines Zerkleinerers. Auf der Suche nach einem geeigneten Gerät fiel die Wahl im Jahr 2009 auf den XRipper XRS186-130Q von Vogelsang. „Seitdem haben wir Ruhe“, so Frederec Preuß, Betriebsingenieur der Neinstedter Anstalten. Bei anschließenden Kontrollen durch den Zweckverband kam es zu keinen weiteren Problemen und die optimale Zerkleinerung der Feststoffe wurde bestätigt.

Beispiel 2:

Die Verbandsgemeinde Wonnegau in Rheinland-Pfalz besteht aus der Stadt Osthofen und zehn Ortsgemeinden. Das Abwasser aus der Kommune wird teilweise zur Kläranlage Worms geleitet. Mit einer Ausbaugröße von 180.000 EW stellt diese genügend Kapazitäten zur Verfügung, um das Abwasser aus der Verbandsgemeinde zu klären. Für die Förderung des Abwassers nach Worms steht in Osthofen ein Pumpwerk bereit, das in den 1980er Jahren errichtet und fortlaufend erweitert wurde. Hygieneartikel und insbesondere Feuchttücher lösten bei der Hauptpumpe wiederholt Betriebsstörungen aus. Um Verstopfungen zu beheben, musste diese durchschnittlich ein bis zwei Mal pro Woche geöffnet werden. Zwei Mitarbeiter mussten bei der Wartung jeweils 50 Liter verzopftes Material aus Pumpe und Rohrleitungen beseitigen und waren inklusive aller Vorbereitungs- und Nebentätigkeiten zwei Stunden im Einsatz.
Um Probleme und Störungen an der Pumpe durch Feuchttücher und andere Störstoffe langfristig zu beheben, installierte die Verbandsgemeinde einen Zweiwellen-Zerkleinerer, den XRipper XRP von Vogelsang. Seit der Installation des Zerkleinerers sorgt dieser für einen Betrieb der Hauptschmutzwasserpumpe ohne Unterbrechungen. Und – die Maßnahme lohnt sich für die Verbandsgemeinde. Dem Mehrverbrauch an Strom durch den Zerkleinerer steht die Reduzierung der Stromaufnahme der Kreiselpumpe gegenüber. Dank des störungsfreien Betriebs spart die Gemeinde Arbeitszeit von über 200 Stunden jährlich für Wartung.

Beispiel 3:

Die zum Lippeverband gehörende Kläranlage Dulmen ist auf 55.000 EW ausgelegt. Über ein Pumpwerk ist der Ortsteil Merfeld angeschlossen. Bis Mitte der 1990er Jahre reinigte eine kleine Kläranlage das Abwasser des Stadtteils lokal. Nach dem Rückbau der Anlage entstand auf dem Gelände eine Pumpstation. Das Pumpwerk könnte reibungslos seinen Dienst verrichten, wenn nicht Textilien und Hygieneartikel im Abwasser wären: Immer wieder kam es hierdurch zu Betriebsstörungen der Pumpen. Eine weitere Problemquelle ist eine kleine Ferienhaussiedlung. Die Abwässer werden vor Ort gesammelt und dann pneumatisch zum zehn Kilometer entfernten Pumpwerk in Merfeld gedrückt. Da die Domizile meist nur am Wochenende genutzt werden, sammeln und konzentrieren sich oft Störstoffe im Schacht und werden dann durch Druckluft in geballter Form nach Merfeld gefördert. Neben Feuchttüchern lösten in der Pumpstation häufig Putzlumpen Verstopfungen aus. Aber auch Handtücher, Unterwäsche und Nylonstrumpfe sorgten in den Pumpen für Irritationen. Mindestens einmal pro Woche rückten zwei Mitarbeiter aus, um die Störungen zu beseitigen.
Auf der Suche nach einer Lösung wurde Klarmeister Wissing auf den Zerkleinerer XRipper XRC-SIK von Vogelsang aufmerksam. Dank seiner monolithischen Ripper-Rotoren beherrscht dieser Zerkleinerer selbst hartnäckige Störstoffe sicher. Der Zerkleinerer passte zu den engen räumlichen Gegebenheiten vor Ort und lies sich mit geringem Aufwand unkompliziert vor dem Einlauf im offenen Pumpensumpf installieren. Pumpen und Zerkleinerer laufen seitdem reibungslos; Textilien und Hygieneartikel müssen nicht mehr von den Mitarbeitern geborgen und entsorgt werden. „Seit Einsatz des Zerkleinerers gab es nicht eine einzige Verstopfung“, stellt Klarmeister Wissing fest. Für Service- und Wartungsarbeiten kann der Zerkleinerer über ein Schienensystem mit Hilfe eines Krans vor dem Auslass positioniert und dann herausgezogen werden. Eine Wartung war bisher jedoch nicht erforderlich. Auch finanziell rechnet sich die Übernahme des Zerkleinerers für den Lippeverband. Der Investition steht die Ersparnis der wöchentlichen Wartung gegenüber. Selbst unter Berücksichtigung der Energie- und sonstigen zu erwartenden Betriebskosten inklusive Verschleißteile rechnet sich die Maßnahme innerhalb weniger Jahre.

Der XRipper XRP von Vogelsang in Wonnegau, Rheinland-Pfalz, spart die Gemeinde Arbeitszeit von über 200 Stunden jährlich für Wartung. (c) Vogelsang

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